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Frid: Das Tagebuch der Anne Frank

Frid: Das Tagebuch der Anne Frank
Sa, 04. Oktober 2025 – Droste-Hülshoff-Gymnasium (Brucknerstr. 2) – 20:00 Uhr | weitere Vorstellungen siehe Kalender und Reservix

ZUM STÜCK

Gregori Frids erste Oper Das Tagebuch der Anne Frank entstand 1969. Er selbst erlebte als russischer Jude Repressalien und Verfolgung in der Sowjetunion. Für Grigori Frid ist Anne Franks Geschichte der ideale Opernstoff. Er löst die intime Tagesbuchatmosphäre, indem nur eine Person auftritt. Die ausdrucksstarke Musik unterstreicht das Seelenleben der jungen Frau, sie springt zwischen neuen Klangwelten, zwischen lyrischen und rhythmischen Passagen – und zeigt so die Zerissenheit und Verzweiflung der Figur.

Es ist ein Monodram für Sopran und Instrumente (in unserer Inzenierung ein gemischtes Klavierquartett). Er schuf damit sein erfolgreichstes Werk, das bis heute nichts von seiner Wirkung verloren hat und in Deutschland vielerorts gespielt wird.

Die Opera Factory Freiburg führt diese Oper nun zum erstenmal in Freiburg auf, bevor sie an anderen Orten in Baden-Württemberg auf Tournee gehen wird.

In knappen Bildern („Geburtstag“, „Schule“, „Gespräch mit dem Vater“, „Vorladung zur Gestapo“, „Das Versteck“ oder „Razzia“) entfaltet sich die Schilderung des Schicksals der 13-jährigen Anne Frank, die sich mit ihrer Familie von Juli 1942 bis zur Verhaftung durch die Gestapo im August 1944 in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckt. Annes Tagebuchaufzeichnungen aus dieser Zeit zeigen den seelischen Druck, der auf dem Kind lastet und dennoch seine moralische Kraft und seinen unbeugsamen Lebenswillen nicht zu brechen vermag.

Annes tiefgründige Gedanken, ihre naive Freude über ein Geschenk oder einen Flecken blauen Himmels, aber auch ihre nackte Angst und der Wille, tapfer zu bleiben, die aufkeimende Liebe zu Peter, ihr Sinn für Situationskomik, die Hoffnung auf Freiheit und mehr Menschlichkeit, all das findet auch beklemmenden Ausdruck in der Musik. Das Libretto, fast wortgetreu aus dem Original übernommen, wird in eine musikalisch-lyrische Erzählung integriert, deren Emotionsgehalt gleichermaßen der Tragik des Geschehens als auch der dichterischen Ausdruckskraft des Mädchens Rechnung trägt. Besondere Beachtung wird den Charakteren geschenkt, die nur in Annes Monologen, nicht aber in persona erscheinen: ihr Vater, ihre Mutter, die Schwester Margot und Freunde. Hierdurch ergibt sich eine besondere Vielschichtigkeit, die den Handlungsspielraum des Monodramas erweitert.

Zu dieser Inzenierung wird unsere Theaterpädagogin Friederike Neff eine Unterrichtseinheit für die Mittel- und Oberstufe erarbeiten. Die Opera Factory freut sich sehr, das Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg als Gastgeber und Projektpartner gewonnen zu haben.


GEDANKEN ZUR KULTURELLEN TEILHABE

Die Theaterpädagogin und Musiklehrerin am Droste-Hülshoff-Gymnasium, Friederike Neff, wird für die Fächer Musik, Kunst, Literatur und Theater, Deutsch und Geschichte zur Oper Gregori Frids Unterrichtsmaterial entwerfen. Die Themenfelder Anne Franks Biographie, die Judenverfolgung und der Holocaust und deren Umsetzung in Frids Oper werden dabei im Fokus stehen. Mithilfe des Materials sollen die Schüler und Schülerinnen für die Produktion vorbereitet und deren Teilhabe ermöglicht werden.

Friederike Neff wird eine Patenklasse für dieses Projekt auswählen, die die Produktion der Opera Factory Freiburg möglichst eng begleiten wird. Diese Klasse wird bei der Erstellung des Programmheftes wesentlich beteiligt sein.

Desweiteren soll eine schulinternen Ausstellung zum Themengebiet Anne Frank erstellt werden. Bei dieser soll der künstlerische Zugang im Zentrum stehen. Eine Doku über die OFF-Produktion durch die Film-AG ist angedacht.


PROGRAMM

  • Grigori Frid: Das Tagebuch der Anne Frank
    Monodramatische Oper op. 60 in 4 Szenen (21 Episoden)
    Deutsche Textfassung von Ulrike Patow
    Fassung für Sopran und Klavierquartett (arrangiert von Teppo Ali-Mattila) 2016/25

Künstlerisches Team

Musikalische Leitung und Klavier: Klaus Simon

Inszenierung und Ausstattung: Mahour Arbabian

Theaterpädagogik und dramaturgische Mitarbeit: Friederike Neff

Anne Frank

Sopran: Leonor Pereira Pinto

Solisten der Holst Sinfonietta

B- und Es-Klarinette/Bassklarinette: Patricia Sá Duarte

Violine: Sylvia Oelkrug

Violoncello: Philipp Schiemenz

Eine Produktion der OPERA FACTORY FREIBURG in Zusammenarbeit mit dem DROSTE-HÜLSHOFF-GYMNASIUM FREIBURG (hier).

Gefördert von der Stadt Freiburg und dem Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. (hier).